Geboren 1983 in Tighina, Moldawien, erhielt Elina Lukijanova im Kindesalter Klavier- und Violinunterricht. Im 8. Lebensjahr zog sie nach Deutschland. Nach dem Abitur studierte sie in Enschede (Niederlande) Songwriting, Keyboard und Music Technology bei Sebastian Altekamp, Glenn Corneille, Hilvert Roorda und Peter Leutscher. Als Assistentin arbeitete sie für die Müllkünstlerin Inge van Kann und den Komponisten Edgar Mann, während sie sich im Selbststudium mit Instrumentenbau, Mikrotonalität und dem Schreiben von Lyrik beschäftigte.
Sie erhielt Privatunterricht bei Prof. Manfred Stahnke und nahm im Jahre 2015 einen Studienplatz an der Hochschule für Musik an.
Seitdem studiert sie Komposition bei Prof. Wolfgang Rihm und Prof. Markus Hechtle, sowie parallel dazu Musikinformatik bei Prof. Thomas Troge und Prof. Christoph Seibert.
Elina Lukijanova nahm teil an Meisterkursen, unter anderem bei Dieter Ammann, Chaya Czernowin, Ondřej Adámek, Francesco Felidei, Zeynep Gedizlioğlu, Mathias Steinauer, Manos Tsangaris, Dietrich Eichmann und Rebecca Saunders. 2018 gewann sie den DELTA Kompositionspreis des Klangforum Heidelberg.
Sie ist für das Jahr 2020 Trägerin des Wolfgang-Rihm-Stipendiums, gefördert durch die Höpfner-Stiftung.
Elina Lukijanovas Werke beziehen sich zuweilen auf Bildende Kunst, eigene lyrische Arbeiten, Texte anderer Autor*innen und philosophische Arbeiten. Sie legt ihr Augenmerk auf Texturen, auf Prozesse des physischen Schaffens und Erfindens, seien es eigene Instrumente, mikrotonale Stimmungen oder Ideen digitaler und rekursiver Umgebungen: Flüchtigkeiten, die in einer sinnlichen Welt Erfahrung finden.
So entwickelte sie beispielsweise die aus dem 19. Jahrhundert stammende historische Nagelgeige weiter und erarbeitete neue Spieltechniken an ihr, die in einigen ihrer Stücke mittels einer Loopstation komplexe Klänge schichten und damit tiefe Texturen schaffen.
Auch entwickelte und baute sie im Jahr 2019 das Blechcello, motiviert aus dem Wunsch heraus, Hall-Effekte völlig frei von Elektronik oder Elektrizität auf einem tiefen Streichinstrument zu realisieren.
Als Komponistin arbeitet sie an Werken, die sowohl selbstgebaute Instrumente, als auch (Live-)Elektronik beinhalten können. Aktuell komponierte Elina Lukijanova für die Akkordeonistin Eva Zöllner im Rahmen des Festivals „Neue Musik im Fläming 2020“, auch sind für zwei Uraufführungen mit dem Klangforum Heidelberg sowie eine Uraufführung mit dem Ensemble TEMA geplant, und sie ist mit einer Klanginstallation für die Kunsthalle Karlsruhe zur Ausstellungseröffnung im November 2020 beauftragt.