Für D-bü 2024 in Nürnberg haben wir eine Vielzahl an Workshops angeboten, die zusätzlich zur eigentlichen Veranstaltung stattgefunden haben. Hier haben wir einige Einblicke und Bilder zusammengetragen.
Mapping the field: Musik und Szene im Wandel
Warum gibt es D-bü? Wie wird Musik erlebt? Welche Veränderungen geschehen in der Konzertwelt? Macht das Sinn? Geht es um Kunst oder Forschung oder Vermittlung? Wo lernt man das? Wie kann Zusammenarbeit gelingen? Wie kann gemeinsames Entwickeln funktionieren? Wann wird es interdisziplinär? Woran lohnt es sich zu scheitern? … Anhand persönlicher Beispiele und im gegenseitigen Ping-Pong beleuchten Anselm Dalferth und Steven Walter das Feld außergewöhnlicher Konzertformate.
Mit Anselm Dalferth, künstl. Leiter D-bü 2024, Professor für Konzert und Performance an der HfM Nürnberg / Steven Walter, künstl. Berater D-bü 2024 und Intendant Beethovenfest Bonn.
Kunst | Wissen | Vermittlung
Wissenschaft gilt Manchen als verkopft, unverständlich und lebensfern. Dabei haben Erkenntnisse der Wissenschaft eine hohe Relevanz für unseren Alltag. In der Pandemie wurde deutlich, welche Gefahren in einer Wissenschaftsskepsis liegen. Künstlerische Vermittlungsformate können hier eine Brücke bauen, indem sie wissenschaftliche Erkenntnisse anders erzählen. Indem sie Ambivalenzen zulassen, Emotionen und faktenbasiertes Wissen verknüpfen können, bieten sie unkonventionelle Möglichkeiten um Wissen – beispielsweise über Klimawandel oder Populismus – an diverse Dialoggruppen zu vermitteln.
Mit Dr. Wiebke Rademacher, Professorin für Kunst- und Kulturvermittlung an der MUK Wien.
Disruption in Creativity: Disruptive Technologien in Performances und Klangerlebnissen
Ein Einblick in die transformative Kraft digitaler Technologien und ihre Auswirkungen auf das Konzerterlebnis, von innovativer Konzertgestaltung und immersiven Klanginstallationen, bis hin zu interaktiven Performances.
Mit Jan Pfitzer, Künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im hochschulübergreifenden Digitalisierungskolleg „DisC“.
KI im Musikunterricht und in gemeinsamer Improvisation
Wie kann die KI-Kompetenz im Musikunterricht durch audiovisuelle Ko-Kreativität und digitales Storytelling gefördert werden? Anhand eines Workshops, der im Rahmen der Kinder-UNI durchgeführt wurde, wird veranschaulicht, wie generative Werkzeuge zur Unterstützung ko-kreativer Interaktionen zwischen Kind und KI eingesetzt werden können und auf diese Weise nicht nur digitale, sondern auch musikalische Fähigkeiten und Kenntnisse erworben werden können.
Wie kann musikalische Mensch-Maschine-Interaktion gestaltet werden und menschliche Musikerinnen und Musiker zusammen mit Künstlicher Intelligenz improvisieren? Es werden verschiedene Projekte vorgestellt, bei denen die KI durch hybride Musikinstrumente wie robotisch gesteuerte Percussion-Instrumente oder einen digital-analogen Hybridflügel verkörpert wird.
Mit Dr. Emilia Parada Cabaleiro, Juniorprofessorin für Musikalische Bildung und Künstliche Intelligenz und Dr. Sebastian Trump, Juniorprofessor für Künstliche Kreativität und musikalische Interaktion, HfM Nürnberg.
Körper | Raum | Präsenz
Da Kunstdisziplinen zunehmend verschmelzen, wird Körperlichkeit auch für Künstler:innen außerhalb der traditionellen darstellenden Künste immer bedeutender. In diesem Workshop lernen die Teilnehmer:innen durch praktische Übungen und bewährte Methoden, ihre körperliche Präsenz im performativen Kontext zu entwickeln, zu stärken und gezielt einzusetzen.
Mit Felix Berner, Choreograph und Dozent für Tanz, Tanzvermittlung und Performance an der Akademie der Kulturellen Bildung Remscheid.
Creative Ecology – Kreativität in Zeiten des Wandels
In unseren gegenwärtigen Zeiten eines tiefgreifenden kulturellen und gesellschaftlichen Übergangs stehen wir vor noch nie dagewesenen Veränderungen und Herausforderungen.
Wie können Kunst und Musik, wie können Musiker:innen in der Phase ihrer beruflichen Orientierung dazu beitragen, einen Beitrag für die Zukunft zu leisten? Viele fragen sich das im Moment. Dieser Workshop kann natürlich keine Antworten geben – anhand von Beispielen, die anregen sollen und Mut machen können, werden wir aber versuchen, über den Tellerrand in die Zukunft zu blicken. Grundlage dafür sind eigene Projekte: In Zusammenarbeit mit der Kunststiftung NRW finden seit 2021 die TRANSIENT Kulturprojekte in der Eifel statt, wo zeitgenössische Musik- und Kunstprojekte zusammen mit örtlichen Communities und Landschaften entwickelt und gestaltet werden. Andere Projekte, die eine Musikaufführung als Erzählung der kreativen Lebendigkeit der Erde betrachten, an der menschliche und nichtmenschliche Ausführende, Publikum, Raum und Landschaften gleichermaßen Anteil haben, sind im Radialsystem V in Berlin entstanden.
Mit Jeremias Schwarzer, Blockflötensolist und Leiter der Transient Kulturprojekte, Professor an der HfM Nürnberg.
Tuned – Netzwerk für zeitgenössische Klassik
Mit dem Förderprogramm „tuned – Netzwerk für zeitgenössische Klassik“ der Kulturstiftung des Bundes wurde ein bundesweites Netzwerk zwischen Festivals ins Leben gerufen, das künstlerisch, programmatisch und organisatorisch neue Konzertformen und Arbeitsweisen erprobt. Der Leiter des Programms stellt das Netzwerk vor und gibt Einblicke in das Förderwesen im Bereich neuer Programme und Formate.
Mit Julian Stahl, Programmleiter „tuned“ bei der Kulturstiftung des Bundes.
Als Musiker*in Gesellschaft aktiv mitgestalten
Musik hat das unbestrittene Potential, Verbindungen zwischen Menschen zu schaffen – aber wie kann es gelingen, dieses Potential auch zur Entfaltung zu bringen? In diesem Workshop erkunden wir Konzepte wie Teilhabe, Partizipation, Kollaboration und Artistic Citizenship. Anhand von Beispielen und im Gespräch mit weiteren Gästen aus der Praxis werden Möglichkeiten erörtert, wie wir als Musiker*innen gesellschaftliches Engagement mit unserer Kunst verbinden können.
Mit Esther Anne Adrian, Musikvermittlerin und Referentin für akademische Weiterbildung an der Musikhochschule Lübeck.
How to Warm-up
Mit Felix Berner, Choreograph.
MIRACL Session
Mit Jan Pfitzer, künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter.
I played my Bach, now what: Interdisziplinäre und musikalische Ansätze für die Gestaltung von Konzerten
In diesem Workshop erkunden wir Möglichkeiten, ein Konzert inszenatorisch zu gestalten. Dazu werfen wir zunächst einen Blick in die Geschichte des Konzerts und die Werkzeuge der audiovisuellen Analyse, um uns anschließend gemeinsam in praktische Experimente zu begeben, die sich insbesondere mit der Kreation von Übergängen und musikalischen Brücken zwischen Werken beschäftigen.
Mit Iñigo Giner Miranda, Komponist, Performer, Konzertgestalter.
Transkulturelle Musik: Das Bridges Kammerorchester
Das transkulturelle Bridges Kammerorchester vereint seit Herbst 2019 freiberufliche Musiker*innen und ihre Instrumente aus verschiedenen Regionen des europäischen, asiatischen und amerikanischen Kontinents. Die Orchestermitglieder sind Expert*innen für arabische, persische und europäische Klassik, Jazz, zeitgenössische Musik, osteuropäische Folklore sowie verschiedene Formen zentralasiatischer und lateinamerikanischer Musik. In kokreativen Prozessen komponieren bzw. arrangieren sie einen Großteil ihres Repertoires selbst.
Mit Mitgliedern des Bridges Kammerorchester: Johanna-Leonore Dahlhoff, Künstlerische Leiterin & Geschäftsführerin, Peter Klohmann, Saxophon, Komposition und künstlerische Assistenz und Salim Salari, Tar und Komposition.