Das war D-bü! –Die Gewinner des ersten Jahrgangs des Wettbewerbs für neue Musikformate stehen fest

Beim Wettbewerb D-bü standen Innovation, Vielfalt und Neugierde auf neue musikalische Formen im Fokus. Deutsche Musikhochschulen zeigten sich als Ideenschmieden für die unkonventionellen musikalischen Köpfe der Zukunft. Drei diverse und musikalisch erfinderische Ensembles gewannen die Preise: das VKKO aus München für "Originalität", das Ensemble LouLou aus Saarbrücken für "Publikumserfolg" und das STEGREIF.chamber aus Leipzig für "Wiederaufführbarkeit". Der Wettbewerb bot Raum für musikalische Experimente und Austausch über die Zukunft des klassischen Konzertformats.

Acht Konzerte sind gespielt, drei Preise vergeben, ein erstes Fazit gezogen: Beim Wettbewerb D-bü standen erstmals Innovation, Vielfalt und Neugierde auf neue musikalische Formen im Mittelpunkt – an fünf Wettbewerbstagen haben sich die deutschen Musikhochschulen als Ideenschmieden präsentiert, an denen die unkonventionellen musikalischen Köpfe der Zukunft ausgebildet werden. Dafür stehen auch die Gewinner der drei Preiskategorien: Mit dem VKKO aus München als Sieger in der Kategorie „Originalität“, dem Ensemble LouLou aus Saarbrücken als Sieger der Kategorie „Publikumserfolg“ sowie dem STEGREIF.chamber aus Leipzig als Gewinner für die Kategorie „Wiederaufführbarkeit“ sind am Ende drei so diverse wie musikalisch erfinderische Ensembles auf dem Siegertreppchen.

VKKO  www.d-bü.de / Urban Ruths

Spielraum zu bieten für musikalische Experimente und Austausch über die Zukunft des klassischen Konzertformats – mit diesem Anspruch startete D-bü in seinen ersten Wettbewerbsjahrgang. Ein Ziel, das sich aus Sicht von Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Vorsitzende der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen und damit des Veranstalters von D-bü, voll erfüllt hat – sie zeigt sich beeindruckt vom Potenzial der teilnehmenden Studierenden: „Eines unserer Ziele war es, dem Ideenreichtum und der großen musikalischen Vielfalt unserer Hochschulen mit D-bü eine Plattform zu geben. Wer auch nur einen der insgesamt acht Beiträge gesehen hat weiß, dass dies definitiv gelungen ist.“

LouLou  www.d-bü.de / Urban Ruths

Auch für Prof. Dr. Sebastian Nordmann, als Künstlerischer Leiter von D-bü verantwortlich für die Auswahl der teilnehmenden Ensembles, ist das Konzept, auf ungewöhnliche Beiträge zu setzen, aufgegangen: „Ein Konzert soll neben qualitativ hochwertiger Musik auch Freude und Authentizität vermitteln. Wie wir an den Beiträgen des Wettbewerbs sehen können, spielt die neue Generation von Studierenden mit den unterschiedlichen Konzertformaten mit einer derartigen Selbstverständlichkeit und Begeisterung, dass der musikalische Funke automatisch ins Publikum überspringt.“

STEGREIF.chamber  www.d-bü.de / Urban Ruths

Diese Lust am Neuen reflektieren auch die Entscheidungen der Jury, die sich aus 16 Studierenden derjenigen Hochschulen zusammensetzte, die keinen eigenen Beitrag zum Wettbewerb entsendet haben. Unter Vorsitz Prof. Dr. Martin Tröndles (WÜRTH Chair of Cultural Production, Zeppelin Universität) kürten sie die drei Preisträger, prämiert mit Preisgeldern in Höhe von jeweils 4000 Euro. Den Preis für „Originalität“ nimmt dabei das VKKO der Hochschule für Musik und Theater München mit nach Hause – die Jury begründet: „Das VKKO – das Verworner-Krause-Kammerorchester – schreibt über sich: ‚es entfalte Klang und bringt Musik zum Blitzen, Zischen und Krachen.’ Das ist wohl wahr! Beim Nachtkonzert ‚Basic Soul Encoder’ im Radialsystem Berlin entstand die Energie eines Rockkonzertes – körperlich, unmittelbar brach die Musik über uns herein, und die kunstvolltrashige B-Movie-Ästhetik ihrer Videoarbeit überraschte. Die MusikerInnen des VKKO stellen klassische Rollenbilder von Dirigenten und Solisten spielerisch in Frage. Sie sind risikofreudig, suchen das musikalische Wagnis und wagen auch zu scheitern. Das VKKO ist getrieben von einer mitreißenden, einzigartigen Energie. Es setzt Impulse für eine neue, eigenständige Ensemblearbeit – wir sind gespannt, was aus diesem Potential noch werden wird.“

Den Preis für den „Publikumserfolg“ erhält das Sopran-Kontrabass-Duo LouLou von der Hochschule für Musik Saar: „Liebe findet zumeist zu zweit statt. Ein kleines Format, so auch bei LouLou. Kaum Technik, kaum Effekte, Stimme und Kontrabass, eine Geschichte. Lou-Lou hat das Publikum und uns bezaubert: Mit einer überraschenden stilistischen Vielfalt von Bach, Berg bis Björk; mit hohem technischen Können und erfrischender musikalischer Spontanität. Mehr Nähe zum Publikum geht kaum. Zum Hinschmelzen und Bezaubern lassen.“, so die Jury. Das STEGREIF.chamber, entsendet durch die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, setzte sich schließlich in der Kategorie „Wiederaufführbarkeit“ durch – die Jury: „site specific art“ – kennt man aus der bildenden Kunst. „site specific concerts“ bisher eher nicht. Das musikalische Werk stand und steht im Zentrum der klassischen Musik. Spätestens seit dem Geniekult um Beethoven und der Idee des absoluten Werkes werden auch ältere Komponisten diesem Prinzip unterworfen. Den Anstoß hierzu gab Mendelssohns Wiederaufführung der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach, hier 1829 in Berlin. Es folgte 1850 die Edition der ersten Bach Gesamtausgabe, 1858 die von Händel, 1862 folgen Palestrina und Beethoven, 1877 W. A. Mozart usw. Seitdem steht das Werk fest im Zentrum des europäischen Konzertwesens. Anstelle also, wie in der Klassik üblich, das Werk, gleich in welchem Raum, an welchem Ort, und vor welchem Publikum oder welcher Stimmung, möglichst perfekt zu interpretieren, dreht das „site specific concert“ das Verhältnis von Werk und Aufführung um. Es geht nicht darum, den möglichst perfekten Konzertsaal zu errichten, um einem Werk zu huldigen, sondern die Werke und Programme werden erst für den Ort und das Publikum komponiert. Das Concert der STEGREIF.chamber-MusikerInnen kombiniert das historische Wandel- und Promenadenkonzert mit dem Konzept der site-specificness – und überraschte uns mit einem Abend, an dem man sicher manches anders hätte machen können, der jedoch eine klare Formatinnovation ist. Ein einzigartiges Erlebnis im Pergamonmuseum und zugleich eine wiederholbare Formatinnovation, die uns sicher noch viele starke Konzertmomente an anderen Orten und Musiken schenken wird.“

Der nächste Wettbewerbsjahrgang von D-bü wird voraussichtlich im Frühjahr 2019 stattfinden.

D-bü – Wettbewerb Studierender der deutschen Musikhochschulen – 15. bis 20. Dezember 2017

Teilnehmende Hochschulen: Hochschule für Musik Freiburg, Hochschule für Musik und Theater München, Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig, Staatliche Hochschule für Musik Trossingen, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, Hochschule für Musik Saar, Universität der Künste Berlin, Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar

Premiumpartner: Konzerthaus Berlin, Pierre Boulez Saal, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dan pearlman – Markenarchitektur GmbH

Partner: PODIUM Esslingen, PS Music Berlin, Radialsystem V, Urban Ruths Photography Berlin, Kombinat – Agentur für Informationsgestaltung GmbH, Form-Art TV, Gretchen

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